24. Jan 2021
Das Thema Umkehr hat seine Verankerung im Menschenleben. Es ist in der Hoffnung aufeinander begründet, dass wir erwarten, dass sich Menschen auch zum Besseren ändern können. Denken wir an die Erziehung und auch an die Eheerfahrung. Wenn das in unserer Ehe nicht anders wird, weiß ich nicht mehr ein und aus. So gibt es eine Hoffnung auf positive Veränderung im Leben. Sonst könnten wir Menschen gar nicht mehr zusammenleben. Auch im Berufsleben gibt es oft einen Wendeplatz... Umkehr und Lebensänderung zum Positiven ist unserem Leben immer sehr wichtig.
Die Kirche in ihrer Verkündigung hat es noch einmal sehr schwierig mit diesem Thema. Begonnen hat es bei Jesus. „Er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!"
Was steht bei uns dem Weg der Umkehr entgegen?
Es steht dem sehr viel entgegen. Es vollziehen sehr wenige direkte persönliche Entscheidungen für Christus und die Kirche. Das ist schon die sehr weit verbreitete Meinung, dass die Kirche mir nichts Neues bringen kann. Das Alte ist faul und stinkt, oder zumindest kann es mir nichts geben. Sogar Gott selber ist fraglich geworden. Ich sage das nicht im jammernden Ton. So sprechen viele von Kirche, aber keine Rede von Schuld und Sünde!
So dürfen wir die fatalen Folgerungen erkennen, wenn Christ sein nur ein Hobby ist. Vor der Verdrossenheit an der Kirche kommt zuerst die Verdrossenheit bei uns selbst. Deshalb treten viele aus der Kirche aus.
Die „weltliche" Lebenseinstellung sagt: Ich habe ja alles. Es geht mir eh nichts ab. Da fehlt es aber an richtiger Selbsterkenntnis. Wir leben in einer Welt, für deren Aufbau und Lebensrhythmus die Sünde keine Rolle mehr spielt. Es ist eine Welt, die weder die Sprache besitzt, Sünde auszusprechen, noch Orte der Vollmacht, von der Sünde los zu sprechen. (Von der Kirche ist man ausgewandert.)
Wir wollen doch auch ein Paradies heiterer Freiheit und was vom Leben haben. Gott wird von den meisten als Problemlöser für ein leichteres Leben in Wohlstand und mit viel Spaß auf dieser Welt gesehen. Er ist gleichsam am Rande unseres Lebens als Hobby angesiedelt. Es fehlt das Leben in der Hinwendung zu Christus, es geschieht nicht mehr die gelebte Umkehr zu Christus. So stockt der Weg zu Gott und die Kirche vor Ort verliert ihre geistliche Lebenskraft. Man bleibt höchstens aus guter Gewohnheit bei der Kirche.
Um es auf den Punkt zu bringen: Ich darf mit starkem Glaubensmut auch als Bekenner meinen Weg des Lebens gehen. Ich darf als treuer Glaubenszeuge meinen Weg der Umkehr gehen. Ich will mich davon nicht abbringen lassen.
Noch mehr! Ich kann auch heute neben dem Pfarrer oder Bischof ein „Seelenfischer" werden! Weil wir das Netz knüpfen, um Menschen für den Glauben an Christus zu gewinnen. Nämlich er sandte die ersten Menschenfischer aus, um die Frohe Botschaft zu verkünden.
Heute buchstabieren wir sie in unsere Zeit: durch die Predigt und Liturgie, durch kreatives Handeln im Sinne der Nächstenliebe und durch unser Glaubenszeugnis dort, wo Gott uns hinstellt.
Euer Pfarrer Marek Ciesielski
Die erste Kirche in Hötting wurde 1286 erwähnt. 1687 wurde Hötting zur Kuratie und dann 1853 zur Pfarre erhoben.
"100 Jahre neue Höttinger Pfarrkirche" erstellt von Walter Schipflinger.
Erhältlich im Pfarrbüro
zum Preis von € 5,-.
Der Erlös kommt der Pfarre zugute.
Advent feiern heißt warten können; Warten ist eine Kunst die unsere ungeduldige Zeit vergessen hat. (...) Auf die größten, tiefsten, zartesten Dinge in der Welt müssen wir warten, da geht´s nicht im Sturm, sondern nach den göttlichen Gesetzen des Keinens und Wachsens und Werdens.
Dietrich Bonhoeffer