Gemeinsam mit Fotograf Klaus Spielmann traf ich Constanze Deubler-Blaas in ihrem Atelier für Möbelrestaurierung. Sie selbst spricht von ihrer „Werkstatt", die sie mit Unterstützung von Burgi Mair betreibt. Anfang des Jahres hatte sie den Auftrag erhalten, das Holzrelief der Zweiten Kreuzwegstation von Josef Bachlechner zu restaurieren...
Nach Abschluss einer Tischlerlehre in meiner Allgäuer Heimat hatte ich gemerkt, dass das noch nicht mein Berufsfeld ist. Deshalb bin ich zur Restauratorenausbildung nach Italien, habe in München Erfahrung in einer Restaurierwerkstatt gesammelt, bin zur Antiquitätenausbildung zum Auktionshaus Christie ́s in London und dann folgte noch ein Studium der Kunstgeschichte in Innsbruck, wo ich zeitgleich meine erste Werkstatt geführt habe. Ich bin übers Handwerk zur Restaurierung gekommen, da in diesem Beruf das Künstlerische im Vordergrund liegt.
Holzobjekte jeder Art, gefasst oder naturbelassen, vor allem Möbel täglichen Gebrauchs, sehr viel Erbstücke von Privatkunden, teilweise haben wir auch Aufträge von größeren Einrichtungen wie Schloss Ambras oder von Sammlungen.
Als Restauratorin muss ich vor allem konservieren. Weder darf ich das Objekt schädigen, neu machen, irgendetwas verändern, sondern den Zustand so gut als möglich erhalten. Nur wenn die Kundschaft will, wird nachgeschnitzt, nachgemalt, aber nur bis zu einem bestimmten Grad. Wenn eine Holztruhe nicht bemalt war, dann bemale ich sie auch nicht. Ich richte den Holzgegenstand und dessen Oberfläche so her, dass es wieder funktionell ist und schön aussieht, aber nicht dass es in Hochglanz erstrahlt oder ein anderes Objekt wird. Ich will den Fortbestand sichern – „upcycling" – gegen den Trend der heutigen Zeit, gegen das Wegwerfen: Ein Schrank, der 200 Jahre gut als Schrank gedient hat, soll auch noch weitere Jahre durchhalten.
Frisch vom Dachboden mit Taubenmist bis hin zu recht passablen Stücken, wo ich eigentlich nur die Oberfläche ein wenig auffrischen muss. Am schönsten ist es für mich, wenn ich einen Haufen Holz bekomme und es am Ende gelingt, daraus wieder einen schönen Stuhl zusammenzubauen. Das ist toll!
Von meiner handwerklichen Ausbildung her würde ich das gerne tun, aber das ist eine andere Arbeit, bedingt mehr Platz in der Werkstatt und entsprechende Maschinen.
Wenn Kunden die Möbel, die sie von Großmutter oder Urgroß- mutter geerbt hatten, wieder zurückbekommen und sie Gefallen finden. Auch hatte ich den Fall, da musste ich einen Malermeister beraten, weil die Kundschaft ihm vorgeworfen hatte, das Möbelstück mit seiner Arbeit beschädigt zu haben. Ich konnte klarstellen, dass dieser Vorwurf nicht zutrifft.
In der Möbelrestaurierung kommt das nicht so häufig vor wie bei der Malerei. Doch „kleine Schätze" habe ich gefunden. Zum Beispiel gibt es in Biedermeier-Sekretären Geheimschubladen, die von den Kunden noch nicht entdeckt wurden. Da tauchten dann alte Sachen auf wie z.B. eine alte Briefmarke, Zeitungsausschnitte aus dem 19. Jahrhundert oder irgendwo versteckt die Inschrift des Möbelerbauers etc. Am ehesten kommen verborgene Schichten bei der Restauration von mehrmals bemalten Bauerntruhen vor. Das ist sehr spannend, jedes Mal wie eine Schatzsuche.
Das war während der Ausbildung in Florenz. Da arbeitete ich an Objekten aus der Renaissancezeit, also an Gegenständen, die Anfang des 16. Jh. geschaffen worden waren. Das war sehr schön! Hier in Innsbruck war das älteste Objekt das Portal zum Golden Saal im Schloss Ambras.
Hier steht zum Beispiel gerade ein hölzerner afrikanischer Löwen, der ist so schwer, dass ich ihn selbst fast nicht aufheben kann. Da musst du immer wieder erfinderisch sein! Gerade wenn man nur eine kleine Werkstatt hat mit einer überschaubaren Ausstattung. Bei manchen Arbeiten wäre auch eine Absauganlage gut, weil ich hin und wieder mit Stoffen arbeite, die einzuatmen schädlich sind. Insgesamt bin ich froh, hier in Innsbruck eine Werkstatt betreiben zu können. Sie ist zwar klein, aber deshalb auch vergleichsweise günstig.
Die Qualität im Möbelbau hat im Schnitt gesehen über die Jahre stark abgenommen. Bei Objekten aus der Barock- und Rokokozeit hat man in der Regel eine phantastische Qualität! Sie können immer wieder restauriert werden, solange Furnier und Grundmaterial vorhanden ist. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts wurde dann zunehmend an Furnierdicke gespart und das Kunsthandwerkliche wie Schnitzereien oder Einlegearbeiten wurde weniger. Heute ist Vollholz zwar wieder angesagt, aber qualitätvolle Möbel zu Herstellungspreisen, wie man sie aus den großen MöbelhäuDas Interview führte Diakon Wolfgang sern kennt, kannst du nicht mehr kostendeckend bieten. Wenn ich zum Beispiel einen Stuhl drei Stunden restauriere, kann ich dafür keine 200 € verlangen, was ich eigentlich der Kostendeckung wegen tun müsste. Da hängen wir auch aus Liebe zum Objekt noch ein paar Stunden an, ohne sie zu berechnen.
Die Gegenstände unbedingt nur abstauben, sie nicht direktem Tageslicht aussetzen, keine Möbelpolituren mit Silikon verwenden. Und am Besten uns rufen: Atelier für Möbelrestaurierung, Constanze Deubler-Blaas, Ferdinand-Weyrer-Straße 13, 6020 Innsbruck, Telefon: +43 676 925 9914.
Meine Kollegin Burgi Mair und ich bieten auch an, in Wohnungen zu kommen.
Herz-Jesu-Freitag
6. Okt 2023, 19:00 Uhr
Pfarrkirche St. Nikolaus
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Basteln zum Erntedankfest
13. Okt 2023, 08:30 Uhr
Pfarrkirche St. Nikolaus
Die Pfarrkirche St. Nikolaus nimmt als bedeutendstes Denkmal neugotischer Kirchenarchitektur in Tirol eine dominante Stellung für das Stadtbild ein. Der Bau erfolgte 1881 nach Plänen von Friedrich von Schmidt im neugotischen Stil und wurde 1885 geweiht.
Bereits im Jahre 1313 stand an dieser Stelle eine Kapelle.
Das Patrozinium feiern wir am 6. Dezember.
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